Motivation und Handeln (6. Aufl., 2025)
ISBN
978-3-662-69368-1

 

Inhaltsübersicht

 

Kapitel 1 - Motivation und Handeln: Einführung und Überblick

Kapitel 2 - Entwicklungslinien der Motivationsforschung

Kapitel 3 - Eigenschaftstheorien der Motivation

Kapitel 4 - Situative Determinanten des Verhaltens

Kapitel 5 - Motivation durch Erwartung und Anreiz

Kapitel 6 - Leistungsmotivation

Kapitel 7 - Soziale Anschlussmotivation: Affiliation und Intimität

Kapitel 8 - Machtmotivation

Kapitel 9 - Implizite und explizite Motive

Kapitel 10 - Kognitive und neuronale Grundlagen von Motivation, Belohnung und Selbstkontrolle

Kapitel 11 - Ziele

Kapitel 12 - Motivation und Volition im Handlungsverlauf

Kapitel 13 - Individuelle Unterschiede in der Selbststeuerung

Kapitel 14 - Intrinsische Motivation und Flow-Erleben

Kapitel 15 - Kausalattribution von Verhalten und Leistung

Kapitel 16 - Entwicklung der Motivation

Kapitel 17 - Motivation entwicklungsregulativen Handelns

Kapitel 18 - Motivation in Schule und Hochschule

Kapitel 19 - Motivation und Volition im Beruf und am Arbeitsplatz

Kapitel 20 - Motivation und Volition im Sport

 

 

Zusammenfassungen

 

Kapitel 1 - Motivation und Handeln: Einführung und Überblick

Jutta Heckhausen, Heinz Heckhausen

Die zwei universellen Charakteristiken menschlichen Handelns sind das Streben nach Wirksamkeit und die Organisation des Handelns in Phasen von Zielengagement und Zieldistanzierung. Die Motivation einer Person, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, hängt von situativen Anreizen, persönlichen Präferenzen und deren Wechselwirkung ab. Motivationale und volitionale Handlungsregulationen wechseln sich zu verschiedenen Handlungsphasen optimalerweise trennscharf und effizient ab. Individuelle Unterschiede in der Motivations- und Volitionsregulation können beträchtlich sein. Die Entwicklung der motivationalen und volitionalen Steuerung von Verhalten beginnt in der frühen Kindheit und ist eng mit dem Verhalten erwachsener Bezugspersonen verknüpft. Die handelnde Beeinflussung der eigenen Entwicklung setzt die Wirksamkeitsbestrebungen des Heranwachsenden fort und verleiht der dialektischen Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt über die Lebenszeit erst recht Dynamik.

 

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Kapitel 2 - Entwicklungslinien der Motivationsforschung

Heinz Heckhausen

In diesem Kapitel werden die wissenschaftshistorischen Entwicklungslinien der Motivationsforschung aufgezeigt. Die eigentliche Motivationsforschung lässt sich in 4 konzeptuell unterscheidbare Problemstränge aufgliedern: 1. Ansätze zu Willensphänomenen, die diese als von außen verursacht (heterogenetische Position) oder von innen betrieben (autogenetische Position) auffassen und phänomenologisch oder experimentell erforschen; 2. instinkttheoretische Ansätze, die Motivationsinhalte mit mehr oder weniger umfänglichen Listen von Instinkten charakterisierten und Motivationsprozesse mit verhaltensethologischen Konzepten zu erfassen suchen; 3. persönlichkeitstheoretische Ansätze, die danach unterschieden werden können, ob sie motivationspsychologisch, kognitionspsychologisch oder persönlichkeitspsychologisch ausgerichtet sind; 4. den assoziationstheoretischen Problemstrang, der sich aus lernpsychologischen und aktivationspsychologischen Ansätzen zusammensetzt.

 

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Kapitel 3 - Eigenschaftstheorien der Motivation

D. Scheffer, H. Heckhausen

Motivation entsteht aus einer Interaktion von situativen Anreizen und dispositionellen Eigenschaften. Mit dispositionellen Faktoren der Motivation soll erklärt werden, warum manche Menschen über verschiedene Situationen hinweg ein bestimmtes motiviertes Verhalten zeigen, andere jedoch nicht. Motivation wird somit (neben auslösenden Anreizen) auch auf stabile, in der Persönlichkeit des Individuums verankerte Eigenschaften zurückgeführt, die sie von anderen Menschen transsituativ und mit einer gewissen zeitlichen Stabilität unterscheiden. Das Kapitel beginnt mit einer einfachen Sicht und nähert sich schrittweise einer komplexen Betrachtungsweise der Rolle von dispositionellen Faktoren in der Motivation, sodass ein weiter Bogen von nomothetischen bis hin zu idiografischen Betrachtungsweisen gespannt wird.

 

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Kapitel 4 - Situative Determinanten des Verhaltens

J. Beckmann, H. Heckhausen

Im situativen Ansatz wird die Situation als alleinige Determinante des Verhaltens thematisiert. Der Behaviorismus verzichtet vollständig auf Persönlichkeitseigenschaften und damit auch auf Motive. Er fragt nicht nach individuellen Unterschieden, sondern nach der Situationsspezifität des Handelns (Reiz-Reaktions-Verknüpfungen). Im Verlauf der Entwicklung dieser Ansätze wurde jedoch die Notwendigkeit einer Antriebs- oder Energetisierungskomponente erkannt. Es wurde das Konzept eines allgemeinen, aktivierenden Triebs („drive“) eingeführt. Im Weiteren wurden dann die primären Reiz-Reaktions-Verknüpfungen um vermittelnde kognitive und affektive Prozesse ergänzt. Im Neo-Assoziationismus wird bei der Assoziation von Reiz und Reaktion eine basale organismische Bewertungsreaktion zwischengeschaltet. Damit wird auch hier Affekten oder Emotionen als zwischengeschaltete Bewertungsinstanz eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Motivation und der Aktivierung von Verhalten zugestanden.

 

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Kapitel 5 - Motivation durch Erwartung und Anreiz

J. Beckmann, Heinz Heckhausen

Das Anstreben von Zielzuständen, die mit Affekten verbunden sind, ist ein Kernstück der Motivation. Anreiztheorien der Motivation gehen von einer Zielgerichtetheit des Verhaltens aus. Die Verhaltenssteuerung ist vorwärts gerichtet und nicht reaktiv wie in triebtheoretischen Modellen. Es braucht keinen Trieb, der drückt („push“). Stattdessen zieht das Ziel („pull“). Außerdem wird davon ausgegangen, dass nicht Reiz-Reaktions-Verbindungen, sondern Erwartungen von Zusammenhängen (Kontingenzen) erlernt werden. Daraus ergibt sich ein einfaches kognitives Motivationsmodell: Motivation als Funktion von Erwartung und Wert. Nach dieser Theorie wird bei der Wahl zwischen mehreren Handlungsalternativen jene bevorzugt, bei der das Produkt von erzielbarem Wert (Anreiz) und Wahrscheinlichkeit, ihn zu erzielen (Erwartung), maximal ist. Es gibt wohl keine neuere Motivationstheorie, die nicht in ihren Grundzügen dem Modelltyp dieser Erwartungs-Wert-Theorien entspräche.

 

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Kapitel 6 - Leistungsmotivation

J. C. Brunstein, Heinz Heckhausen

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht „die“ Leistungsmotivationstheorie Atkinsons (1957), einschließlich ihrer Vorläuferarbeiten bei McClelland et al. (1953) sowie ihrer Fortentwicklung zu einem Modell der Selbstbewertung durch Heckhausen (1975a). Nach einer Einführung in die ontogenetischen Grundlagen leistungsmotivierten Verhaltens wird die Entwicklung von Bilder-Geschichten-Tests rekapituliert, mit denen sich individuelle Unterschiede in der Stärke des Leistungsmotivs sowie seiner beiden Facetten, „Hoffnung auf Erfolg“ und „Furcht vor Misserfolg“, erfassen lassen. Es werden Arbeiten zur Validierung dieser Messung vorgestellt, gefolgt von einer Abhandlung der zentralen Befunde zu Atkinsons Risikowahlmodell und zu dessen Erweiterung, um komplexe Leistungen vorhersagen zu können. Ein weiterer Abschnitt ist Heckhausens Selbstbewertungsmodell sowie dessen Anwendung auf Fragen der schulischen Lernmotivation gewidmet. Abschließend werden offene Fragen skizziert.

 

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Kapitel 7 - Soziale Anschlussmotivation: Affiliation und Intimität

J. Hofer, B. Hagemeyer

Menschen in allen kulturellen Kontexten haben ein angeborenes Bedürfnis danach, Beziehungen mit anderen Menschen einzugehen und diese aufrechtzuerhalten. Die Befriedigung des Bedürfnisses nach Akzeptanz und Verbundenheit ist mit Gefühlen der Zufriedenheit, soziale Zurückweisung dagegen mit negativen Gefühlen verbunden. Im vorliegenden Kapitel werden einleitend verschiedene theoretische Positionen zur sozialen Anschlussmotivation erörtert. Der anschließende Schwerpunkt liegt auf Ansätzen aus der Persönlichkeits-/Motivationspsychologie, wobei hier sowohl zwischen verschiedenen Motivtypen (implizit vs. explizit) als auch zwischen verschiedenen Facetten der Anschlussmotivation (Affiliation und Intimität) unterschieden wird. Beispielhaft werden am Ende des Kapitels neuere Befunde zur Anschlussmotivation sowie offene Fragen für zukünftige Forschung erörtert.

 

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Kapitel 8 - Machtmotivation

H. Busch

Die Verteilung von Macht ist eine entscheidende Determinante zwischenmenschlicher Interaktionen und daher für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen relevant. Aus motivationspsychologischer Perspektive ist besonders von Interesse, dass sich Menschen in ihrem Streben nach Macht – wertneutral verstanden als Einfluss auf andere Personen – voneinander unterscheiden: Bei manchen Menschen ist also das Machtmotiv stärker ausgeprägt als bei anderen. Das vorliegende Kapitel skizziert die evolutionäre Basis und die neurobiologischen Grundlagen des Machtmotivs, stellt die bisherigen Erkenntnisse zu seinen Entwicklungsbedingungen zusammen und präsentiert Möglichkeiten zu seiner Erfassung. Anschließend werden Verhaltenskorrelate des Machtmotivs vorgestellt, wobei es zwischen manipulativem und unterstützendem Machtverhalten zu unterscheiden gilt.

 

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Kapitel 9 - Implizite und explizite Motive

J. C. Brunstein

McClelland, Koestner und Weinberger (1989) haben vorgeschlagen, in der Analyse motivierten Verhaltens implizite und explizite Motive strikt auseinander zu halten. Nach einer Einführung in die Vorgeschichte dieser Idee werden Befunde vorgestellt, welche Belege für die Unabhängigkeit und Spezifität dieser beiden Arten von Motiven liefern. Es wird argumentiert, dass das Streben nach affektiver Befriedigung den Kern impliziter Motive bildet, während explizite Motive kognitive Bedürfnisse widerspiegeln, Informationen über eigene Fähigkeiten zu erhalten. Implizite und explizite Motive können in ein Verhältnis der Wechselwirkung eintreten. Es wird beschrieben, dass dies in der Form von Koalitionen geschehen, aber auch die Form von Konflikten annehmen kann, die aus motivationalen Diskrepanzen resultieren. Zudem wird erörtert, wie die Bildung selbst gewählter Ziele auf implizite Handlungspräferenzen abgestimmt werden kann. Abschließend werden offene Fragen dieses Forschungsgebiets diskutiert.

 

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Kapitel 10 - Kognitive und neuronale Grundlagen von Motivation, Belohnung und Selbstkontrolle

T. Goschke

In diesem Kapitel wird ein Überblick über kognitive und neuronale Mechanismen gegeben, die motiviertem Verhalten und der Fähigkeit zur Selbstkontrolle zugrunde liegen. Das Wissen über die Gehirnsysteme und neurobiologischen Mechanismen, die Motivation und Selbstkontrolle zugrunde liegen, ist in den letzten Jahrzehnten durch methodische Fortschritte in der biopsychologischen Motivationsforschung und kognitiven Neurowissenschaft immens gewachsen. Neben Tierexperimenten und Studien mit hirngeschädigten Personen können heute mit bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomografie metabolische Korrelate der neuronalen Aktivität bei Menschen erfasst und Rückschlüsse über die Netzwerke von Hirnregionen gezogen werden, die motivationalen Prozessen und selbstkontrolliertem Verhalten zugrunde liegen. Diese Forschungsansätze werden dabei zunehmend durch komputationale Modelle der neurokognitiven Mechanismen ergänzt, die motivationalen Prozessen und der Selbstkontrolle zugrunde liegen.

 

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Kapitel 11 - Ziele

V. Brandstätter, M. Hennecke

Ziele machen Leute. Wer wir sind, was wir denken, tun und fühlen, hängt eng mit unseren Zielen zusammen. In ihnen manifestiert sich, was uns wichtig ist und was wir uns zutrauen, aber auch welche Kompetenzen wir entwickeln möchten und in welchen Umgebungen wir uns bewegen werden. Im Mittelpunkt der zielpsychologischen Forschung stehen die Analyse der Determinanten und Prozesse der Zielsetzung, Zielverfolgung und Zielablösung sowie die kognitive Repräsentation zielbezogener Konzepte. Bedeutsame Erklärungsansätze sind in diesem Zusammenhang die klassischen motivationspsychologischen Erwartung-Wert-Theorien (Zielsetzung), moderne Theorien der Selbststeuerung (Zielverfolgung und Zielablösung) sowie sozialkognitive Theorien (kognitive Zielrepräsentation). Untersucht werden in quer- und längsschnittlichen Studien Ziele ganz unterschiedlicher Art, die von laborexperimentell gestifteten Aufgabenzielen bis zu persönlichen Alltagszielen reichen können.

 

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Kapitel 12 - Motivation und Volition im Handlungsverlauf

A. Achtziger, J. T. Doerflinger, P. M. Gollwitzer

Im Rubikon-Modell der Handlungsphasen werden vier Phasen unterschieden: Abwägen, Planen, Handeln und Bewerten. Das Engagement in diese vier Aktivitäten instigiert eine jeweils andere Bewusstseinslage, die dazu dient, die typisch anfallenden Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Wir geben einen Überblick über die bisher untersuchten Effekte der Bewusstseinslagen des Abwägens und Planens auf Kognition und Verhalten. Anschließend erfolgt die Darstellung der Vorsatztheorie. Hier werden zwei Arten von Intentionen unterschieden: Zielintentionen vs. Durchführungsintentionen/Vorsätze. Wir diskutieren die Prozesse, die durch das Setzen von Zielintentionen vs. das Fassen von Vorsätzen in Gang gesetzt werden, und berichten die bislang beobachteten Effekte auf das Zielstreben. Das Kapitel endet mit einer Zukunftsperspektive für die Erforschung von Motivation/Volition im Handlungsverlauf.

 

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Kapitel 13 - Individuelle Unterschiede in der Selbststeuerung

J. Kuhl, M. Quirin

Die Untersuchung individueller Unterschiede in der Selbstregulation ist nicht nur essenziell für das Verständnis dafür, wie einzelne Individuen fühlen und sich verhalten, sondern auch für das Auffinden von allgemeinen Verhaltensprinzipien. In diesem Kapitel untersuchen wir zunächst die Wechselbeziehungen zwischen Selbstregulation mit motivationalen Prozessen und ihren individuellen Unterschieden, wie sie sich v. a. in den Motiven und Bedürfnissen nach Anschluss, Leistung, Macht und Selbstbestimmung widerspiegeln. Ein weiteres Augenmerk gilt individuellen Unterschieden in Handlungs- vs. Lageorientierung, die sich auf die willentliche Regulation von positiven und negativen Affekten bezieht (d. h. auf die Emotionsregulation). Wir berichten Befunde, die dafür sprechen, dass unterschiedliche Formen von Handlungsorientierung die Verschaltung (neuro-)kognitiver Systeme begünstigen, die für Handlungskontrolle (im Sinne der Umsetzung von Absichten) und Persönlichkeitswachstum (im Sinne des Lernens aus Fehlern und schmerzlichen Erfahrungen) notwendig sind.

 

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Kapitel 14 - Intrinsische Motivation und Flow-Erleben

F. Rheinberg, S. Engeser, R. Vollmeyer

Der Vollzug einer Tätigkeit kann positive Anreize haben und eine Person kann schon deshalb aktiv werden, weil der Vollzug der Tätigkeit an sich Freude macht. Diese Veranlassung von Handlungen wird oft als intrinsische Motivation bezeichnet. Neben diesem Verständnis von intrinsischer Motivation werden weitere Auffassungen vorgestellt (Selbstbestimmung, Kompetenzerleben, Interesse und Involviertheit, Mittel-Zweck-Übereinstimmung, Lernzielorientierung). Dabei wird das Problem deutlich, dass unter „intrinsischer Motivation“ Unterschiedliches, teilweise Widersprüchliches verstanden wird. Im Erweiterten Kognitiven Motivationsmodell werden verschiedene Aspekte von Motivation theoretisch eingeordnet und statt von intrinsischer wird von tätigkeitszentrierter Motivation gesprochen. Qualitative und quantitative Zugänge zur Erfassung des Anreizes des Tätigkeitsvollzugs werden ausgeführt und abschließend ein besonders intensiv erforschter Tätigkeitsanreiz, das Flow-Erleben, vorgestellt.

 

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Kapitel 15 - Kausalattribution von Verhalten und Leistung

J. Stiensmeier-Pelster, Heinz Heckhausen

Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis, die Dinge, die um sie herum geschehen, zu verstehen, vorherzusagen und zu kontrollieren. Dabei sind Kausalattributionen (Ursachenzuschreibungen) von entscheidender Bedeutung. Nur die Kenntnis der Ursachen eines Verhaltens oder eines Ereignisses erlaubt es vorherzusagen, ob dieses später erneut auftritt oder wie sich dessen Auftreten beeinflussen lässt. Dieses Kapitel gibt zunächst anhand der von Weiner vorgelegten attributionstheoretischen Erklärung von Motivation und Handeln einen Überblick über das Thema. Anschließend wird der Prozess der Ursachenzuschreibung beschrieben. Erläutert wird, wann und wie intensiv nach Ursachen gesucht wird und wie bei der Ursachenzuschreibung vorgegangen wird. Der dritte Teil des Kapitels widmet sich abschließend den Auswirkungen von Kausalattributionen auf Verhalten und Erleben. Beschrieben wird der Einfluss von Kausalattributionen u. a. auf Lernen und Leistung oder auf die Genese depressiver Störungen.

 

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Kapitel 16 - Entwicklung der Motivation

Jutta Heckhausen, Heinz Heckhausen

Das Streben nach Wirksamkeit beginnt mit den ersten Verhaltensregungen und wird bald differenzierter, zielgerichteter und reflektierter. Tägliche Interaktionspartner des Kindes spielen eine wichtige Rolle bei der Herausbildung von grundlegenden motivationalen Präferenzen und der Regulation von Handeln. Handlungsbezogene Emotionen werden selbstbewertend als Stolz und Scham und liefern so im Guten wie im Schlechten folgenreiche Handlungsanreize. Die fortschreitende kognitive Entwicklung ermöglicht Schritt für Schritt ein differenziertes Verständnis von Aufgabenschwierigkeit, Fähigkeit, Anstrengung und ihrer komplexen Relationen bei der Vorhersage und Erklärung von Leistungsergebnissen. Eingebettet in den universellen Entwicklungswandel entstehen individuelle Unterschiede in impliziten Motiven, spezifischen Anreizen und Erwartungen, generalisierten Leistungszielorientierungen und Stärken und Schwächen in der Handlungsregulation.

 

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Kapitel 17 - Motivation entwicklungsregulativen Handelns

Jutta Heckhausen

Der menschliche Lebenslauf bietet dem entwicklungsregulativen Handeln des Einzelnen ein alterszeitlich strukturiertes Handlungsfeld. Individuen streben altersgradierte Lebensziele an und handeln dabei orientiert an und eingeschränkt durch biologische und gesellschaftliche Gelegenheitsstrukturen. Motivations- und Handlungsmodelle der Entwicklungsregulation liefern den konzeptuellen Rahmen zur Erforschung wichtiger Grundprozesse der individuellen Agency im Lebenslauf. Entwicklungsziele sind die Organisationseinheiten entwicklungsregulativen Handelns, dessen Erfolg wesentlich davon abhängt, ob die Zielauswahl kongruent mit den Entwicklungsgelegenheiten getroffen wird. Die Motivationstheorie der Lebenslaufentwicklung konzeptualisiert entwicklungsregulative Prozesse im Sinne einer Handlungsphasensequenz von Zielauswahl, Zielverfolgung und Zielablösung, die jeweils spezifische Kontrollstrategien aktivieren.

 

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Kapitel 18 - Motivation in Schule und Hochschule

N. Otterpohl, M. Trautner, J. Stiensmeier-Pelster

Im Kapitel zur Motivation in Schule und Hochschule wird gezeigt, dass motivationale Variablen das Lernverhalten von Schüler/innen und Studierenden und in der Folge deren Lernleistung ganz wesentlich beeinflussen. Dabei ist dieser Einfluss sowohl vor der Initiierung als auch im Lernprozess selbst gegeben. Die beiden wichtigsten proximalen Determinanten des Lernverhaltens sind (Erfolgs-)Erwartung und (Aufgaben-)Wert. Diese sind abhängig von Überzeugungen, die Lernende in Bezug auf ihr Fähigkeitsselbstkonzept, ihren Selbstwert und ihre Ziele haben, sowie von früheren leistungsbezogenen Erfahrungen bzw. deren kausaler Erklärung und begleitenden Affekten. Als distale Determinanten spielen die Verhaltensweisen von Sozialisationspersonen und das kulturelle Milieu eine wichtige Rolle. Es werden mögliche pädagogische Anwendungen beschrieben, deren Beachtung Lehrenden hilft, ihr (Unterrichts-)Verhalten so zu regulieren, dass es sich positiv auf Lernverhalten und Lernerfolg der Lernenden auswirkt.

 

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Kapitel 19 - Motivation und Volition im Beruf und am Arbeitsplatz

H. M. Kehr, M. Strasser, A. Paulus

Arbeitsmotivation ist entscheidend für den Erfolg von Individuen, Teams und Organisationen. Entsprechend groß ist das Interesse von Wissenschaftlern und Praktikern an dieser Schlüsselvariable, die Leistung, Commitment und Arbeitszufriedenheit zu erklären vermag. Das vorliegende Kapitel gibt eine Einführung in die klassischen Theorien der Mitarbeitermotivation und in die gegenwärtige anwendungsbezogene Forschung zum Thema. Den Abschluss bildet das 3K-Modell der Motivation, ein Rahmenmodell, das eine umfassende Systematik der Bestimmungsgrößen der Mitarbeitermotivation liefert.

 

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Kapitel 20 - Motivation und Volition im Sport

J. Beckmann, T. -N. Kossak

Motivation und Volition spielen im sportlichen Handeln eine herausgehobene Rolle. Im Leistungssport kommt naturgemäß der Leistungsmotivation eine zentrale Rolle zu. Befunde zeigen eine besondere Wichtigkeit des Anschlussmotivs im Freizeitsport. Die Sportpsychologie hat eine Vielzahl von Befunden zu spezifischen Bedingungen von Motivation und Volition im sportlichen Kontext vorgelegt. Dazu gehört auch die Entwicklung sportspezifischer Messinstrumente für Motive, Motivation und Volitionsfaktoren. Erst in jüngster Zeit wurde dabei die Aufmerksamkeit auch auf die Unterscheidung von impliziten und expliziten Motiven gerichtet. Volition ist in Form von Selbstregulationsprozessen eine Komponente, ohne die das Durchhalten im Training und/oder das erfolgreiche Absolvieren eines nerven- und kräftezehrenden Wettkampfs kaum möglich erscheinen. Sportpsychologische Interventionen beziehen sich daher zu einem Großteil auf Selbstregulationsmaßnahmen.

 

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