Das Interview (2020)
ISBN
978-3-662-60440-3

 

Kapitel 1: Was ist ein Interview?

Kapitel 2: Zur Komplexität des Interviews

Kapitel 3: Anwendungsgebiete und Typen von Interviews in der Psychologie

Kapitel 4: Konzeption und Erstellung eines Interviewleitfadens

Kapitel 5: Planung und Durchführung von Interviews

Kapitel 6: Gütekriterien von Interviews

Kapitel 7: Auswertung von Interviews

 

Kapitel 1: Was ist ein Interview?

Im vorliegenden Kapitel wird erläutert, was man in der wissenschaftlichen Psychologie unter einem Interview versteht. Dabei werden die Herkunft des Begriffs Interview geklärt, Definitionen zum Interview gegeben und das Interview von einem Alltagsgespräch abgegrenzt. Exploration und Anamnese lassen sich als spezifische Interviewformen beschreiben. Zudem können bestimmte Interviewtechniken Veränderungsprozesse initiieren und den manchmal fließenden Übergang zwischen Diagnostik und Intervention verdeutlichen. Dem besonders zentralen Merkmal der Standardisierung und Strukturierung eines Interviews ist ein eigener Hauptabschnitt gewidmet.

Kapitel 2: Zur Komplexität des Interviews

Die Beliebtheit der Interview-Methode hängt möglicherweise mit der scheinbaren Ähnlichkeit zu Alltagskonversationen und ihrer vordergründigen Einfachheit zusammen: Fragen stellen kann schließlich jeder. Nun ist bereits im ersten Kapitel angeklungen, dass die sachgerechte Planung, Durchführung und Auswertung eines Interviews nicht so einfach ist, wie es zunächst erscheint. In diesem Kapitel wird die vermeintliche Einfachheit des Interviews noch weiter „dekonstruiert“ und es wird gezeigt, dass es sich bei Interviews um außerordentlich komplexe Prozesse handelt. In „klassischen“ Face-to-Face-Interviews, auf die sich die folgenden Ausführungen beziehen, begegnen sich mindestens zwei Menschen und interagieren miteinander. Um beschreiben und erklären zu können, was dabei alles passiert, ist nahezu die gesamte wissenschaftliche Psychologie gefordert.

Kapitel 3: Anwendungsgebiete und Typen von Interviews in der Psychologie

Interviews werden nicht nur in der Psychologie als Datenerhebungsmethode verwendet, sondern auch in anderen Wissenschaften und insbesondere im Journalismus. Da Interviews in der Psychologie im Vergleich zu anderen Methoden der Datenerhebung (insbesondere Fragebogen) in der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung mit höherem zeitlichem Aufwand verbunden sind, stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen es sich lohnt und hilfreich ist, die Interviewmethode anzuwenden. Eine erste einfache (und somit verkürzte) Antwort lautet: Immer dann, wenn es keine geeigneten Fragebogen-Verfahren gibt.

Kapitel 4: Konzeption und Erstellung eines Interviewleitfadens

In diesem Kapitel wird erläutert, wie ein Gesprächsleitfaden zur Durchführung eines teilstandardisierten Interviews konstruiert werden kann. Im ersten Kapitel wurde der Strukturierungsgrad unter dem Stichwort Makrostruktur des Interviews eingeführt. Im Folgenden geht es um die Mikrostruktur, die die konkrete Formulierung und Anordnung von Fragen zu Themenblöcken umfasst.

Kapitel 5: Planung und Durchführung von Interviews

Im dritten und vierten Kapitel wurde erläutert, wie Fragen formuliert sowie unterschiedliche Fragentypen genutzt und zu einem Gesprächsleitfaden kombiniert werden können. In diesem Kapitel gehen wir davon aus, dass bereits ein Interviewleitfaden vorliegt und nun Interviews geplant und durchgeführt werden können. Unter Planung und Durchführung von Interviews werden in den folgenden Abschnitten die Anwerbung und Einladung von Probanden_innen, die Schaffung möglichst günstiger Rahmenbedingungen für das Interview sowie Maßnahmen zur Gesprächsführung besprochen.

Kapitel 6: Gütekriterien von Interviews

Bei der Frage nach den Gütekriterien der Interview-Methode müssen mehrere Aspekte berücksichtigt und dementsprechend differenzierte Antworten gegeben werden. Zunächst ist zu diskutieren, inwieweit sich die klassischen Testgütekriterien, also Objektivität, Reliabilität und Validität, überhaupt auf die Interview-Methode übertragen lassen. Sollte die Übertragung nur eingeschränkt möglich sein, stellt sich die Frage, ob für Interviews ganz andere Gütekriterien gelten sollten.

Kapitel 7: Auswertung von Interviews

Interviews liefern primär verbale Daten, die inhaltlich auf verschiedene Weisen analysiert und ausgewertet werden können. Darüber hinaus lassen sich auch paraverbale Aspekte (Stimmqualität, Sprechgeschwindigkeit, Pausen, etc.) und das nonverbale Verhalten (Mimik, Gestik, Körperhaltung etc.) mit geeigneten Beobachtungsverfahren mehr oder weniger differenziert analysieren. In diesem Kapitel werden zwei Methoden der quantitativen Analyse von verbalen Interviewdaten sowie zwei qualitative Ansätze zur Auswertung von Interviews vorgestellt. Zudem wird das Potenzial der Analyse von von non- und paraverbalen Daten im Interview verdeutlicht.