Sozialpsychologie – Das Individuum im sozialen Kontext (2. Aufl., 2020)
ISBN
978-3-662-35896-8

Inhalt 

1 Einführung in die Sozialpsychologie
2 Soziale Kognition: Grundlagen sozialer Informationsverarbeitung und sozialen Verhaltens
3 Heuristiken
4 Denken und Fühlen
5 Soziale Wahrnehmung
6 Das Selbst
7 Einstellungen

 

1 Einführung in die Sozialpsychologie

Gegenstand der Sozialpsychologie ist es, zu verstehen und zu erklären, wie Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch die tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer – oder anders ausgedrückt durch die soziale Umwelt – beeinflusst werden. Für das vorliegende Buch haben wir Teil I des einbändigen Werks Sozialpsychologie (Werth und Mayer 2008) aktualisiert.

Teil II des Werks erscheint unter dem Titel  Sozialpsychologie – Der Mensch in sozialen Beziehungen – Interpersonale und Intergruppenprozesse (Werth, Seibt und Mayer 2020). Verweise darauf finden Sie im vorliegenden Werk als „Sozialpsychologie II“. Im vorliegenden Band geht es darum, wie der Mensch seine soziale Umwelt konstruiert; wie er denkt und fühlt, wie er sich selbst und andere wahrnimmt.

Was bringt’s?

  1. Womit beschäftigt sich die Sozialpsychologie, und worin unterscheidet sie sich von anderen Sozialwissenschaften?
  2. Welchen Mehrwert bringt die Sozialpsychologie im Vergleich zur Laienpsychologie?
  3. Welche Methoden ermöglichen Vorhersagen von Ursache und Wirkung?
  4. Welche Themen umfasst die Sozialpsychologie, und was erwartet mich in den beiden Bänden?

 

2 Soziale Kognition: Grundlagen sozialer Informationsverarbeitung und sozialen Verhaltens

Grundlagen sozialer Informationsverarbeitung und sozialen Verhaltens. Wir beginnen mit dem wichtigen sozialpsychologischen Forschungsbereich „soziale Kognition“. Die soziale Kognitionsforschung beschäftigt sich damit, wie wir Informationen verarbeiten und ordnen, was unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, durch welche situativen Faktoren unsere Informationsverarbeitung beeinflusst wird und welchen Verzerrungen wir dabei unterliegen.

Was bringt’s?

  1. Was versteht man unter sozialer Kognition? Wie verarbeiten wir Informationen aus unserer sozialen Umwelt? Inwieweit spielen dabei neben bewussten Denkprozessen auch unbewusste Prozesse eine Rolle?
  2. Funktioniert unsere Wahrnehmung einer Videokamera vergleichbar, oder folgt sie anderen Gesetzmäßigkeiten?
  3. Was zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich? Wie und wann wirken sich bereits gespeicherte Informationen auf die Wahrnehmung aus? Wie funktioniert unsere Erinnerung?

 

3 Heuristiken

In diesem Kapitel werden wichtige Faustregeln (Heuristiken) beschrieben, die wir bei der Entscheidungsfindung zur Vereinfachung komplexer Urteile benutzen. Dadurch sind wir in der Lage, selbst bei sehr hoher Informationsdichte in relativ kurzer Zeit zu einem Urteil zu gelangen. Allerdings unterliegen wir dabei ebenfalls systematischen Verzerrungen.

Was bringt’s?

  1. Wie schaffen wir es, pragmatisch vorzugehen, wenn wir viele Informationen zu beachten oder komplexe Urteile zu treffen haben?
  2. Wie werden wir bei der Einschätzung von Risiken oder anderen Urteilen von Medienberichten u. a. beeinflusst?
  3. Macht es in Verhandlungssituationen einen Unterschied, ob ich das erste Gebot mache oder meinem Verhandlungspartner den Vortritt lasse?

 

4 Denken und Fühlen

In diesem Kapitel geht es um die gegenseitige Beeinflussung von Denken und Fühlen. Wie beeinflusst das Denken unser Gefühlsleben? Wozu haben wir eigentlich Gefühle, und wie entstehen diese? Denken wir gut gelaunt anders, als wenn wir schlecht drauf sind? Welchen Einfluss haben Gefühle darauf, wie wir die Welt wahrnehmen, was wir erinnern und wie unsere Urteile ausfallen?

Was bringt’s?

  1. Denken wir gut gelaunt anders, als wenn wir schlecht drauf sind?
  2. Wie kommt es dazu, dass für Verliebte die Welt rosarot ist und für Depressive alles immer Grau in Grau? Welchen Einfluss haben Gefühle darauf, wie wir die Welt wahrnehmen, was wir erinnern und wie unsere Urteile ausfallen?
  3. Sind Gefühle „irrational“? Wie beeinflusst unser Denken unser Gefühlsleben? Wozu haben wir eigentlich Gefühle, und wie entstehen diese?

 

5 Soziale Wahrnehmung

Wir wenden uns einem speziellen Bereich der Informationsverarbeitung zu, der sozialen Wahrnehmung. Wie machen wir uns – häufig schon nach einer nur sehr kurzen Begegnung – ein Bild von anderen Personen? Welche Faktoren tragen dazu bei, ob uns eine Person sympathisch oder kompetent erscheint? Wie kann es sein, dass ein und dieselbe Person von verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich eingeschätzt wird?

Was bringt’s?

  1. Wir machen uns – häufig schon bei der ersten Begegnung und mit nur wenigen Informationen – ein Bild von anderen Personen. Wie funktioniert das? Welche Faktoren tragen dazu bei, ob uns eine Person beispielsweise sympathisch oder kompetent erscheint?
  2. Wie kann es sein, dass ein und dieselbe Person von verschiedenen Leuten ganz unterschiedlich eingeschätzt wird?
  3. Welche Faktoren beeinflussen unsere Wahrnehmung anderer Personen, und welchen Verzerrungen unterliegen wir dabei?

 

6 Das Selbst

In der Sozialpsychologie geht es nicht nur darum, wie wir andere Personen wahrnehmen, sondern ebenso darum, wie wir uns selbst erleben und einschätzen. Woher wissen wir, wer und wie wir sind? Welchen Einfluss haben Vergleiche mit anderen Personen auf unsere Selbsteinschätzung? Durch was fühlen wir uns in unserer Selbstkonzeption und unserem Selbstwert bedroht? Und wie gehen wir mit solchen Bedrohungen um?

Was bringt’s?

  1. Wie gewinnen wir Zugang zu uns selbst und bilden ein Selbstbild aus?
  2. Sieht unser Selbstbild immer gleich aus, oder ändert es sich in Abhängigkeit von der Situation?
  3. Welche Bedeutung hat unser Selbst für unser Denken, Fühlen und Handeln?
  4. Durch was fühlen wir uns in unserem Selbstbild und unserem Selbstwert bedroht? Wie gehen wir mit solchen Bedrohungen um?

 

7 Einstellungen

Ein klassischer Bereich der Sozialpsychologie ist die Einstellungsforschung. Wie bilden wir Einstellungen aus? Welchen Beeinflussungen unterliegen wir dabei? Wodurch können sich Einstellungen verändern bzw. wie kann man andere überzeugen? Wann sind welche Argumente am überzeugendsten? Warum sind Einstellungen häufig so hartnäckig?

Was bringt’s?

  1. Wie bilden wir unsere Meinungen und Einstellungen?
  2. Welchen Einflüssen unterliegen wir dabei?
  3. Wodurch können sich Einstellungen verändern bzw. wie kann man andere überzeugen?
  4. Wann sind welche Argumente am überzeugendsten? 5. Warum sind Einstellungen häufig so hartnäckig?